Freitag, 15. Februar 2008

...

Ich bin zu Hause, in meiner alten Wohnung, fleze mich grade auf das alte graue Sofa, das da nur noch steht, weil die Leute, die es raufgetragen haben, sich weigern, es wieder runter zu tragen, da klingelt das Telefon.
„Scholli hier, wer stört?“ „Schwesterherz! Wie geht’s Dir?“ Mein Bruder. Immer, wenn mein Bruder mich anruft und den Anruf mit Schwesterherz beginnt, weiß ich schon was als nächstes kommt. Und da sagt er es auch schon: „Wie sehr liebst Du Deine Nichte?“ „Nur die Nichte? Und was ist mit dem Neffen?“ „Hm, den heute nicht.“ „Wann kommt sie vorbei?“ „Falsche Frage!“ „Ok, wie lange bleibt sie?“ „Richtige Frage! Bis morgen Abend?“ „Dafür hab ich sie wohl graaaade lieb genug.“
Mein Bruder und seine Frau fliegen kinderlos über das Wochenende nach Rom und meine Nichte will bei ihrer heißgeliebten Tante übernachten.
Soweit so gut, es ist Abend, das Kind schläft, ich mach noch irgendwelchen Unikram und gehe dann auch ins Bett. Alles geht gut, die Nacht verläuft also ruhig. Bis...ja, bis ich durch ein sanftes Rütteln an meiner Schulter geweckt werde.
„Scholli!“ „Hmmmm?“ „Wann wird es hell?“ „Hmmmm?“ „Weiheil...“ „Ja?“ „Weiheil der Papa gesagt hat, dass Mama und er wiederkommen, wenn es wieder hell und dann wieder dunkel ist.“
Wie süüüüß, sie vermisst ihre Eltern.
Dann sagt sie: „Und wenn die wieder da sind, kriege ich auch mein Geschenk aus Rom.“ Jetzt weiß ich genau, dass es keine, absolut gar keine Chance gibt, dass dieses Mädchen noch mal einschläft und sehe auf die Uhr. FÜNF Uhr! Das ist absoluter Rekord, so früh hat sie mich noch nie geweckt. Was mach ich jetzt mit der?
Dann denke ich: Kind, wenn Du mich so früh weckst, dann stehst Du auch auf! Nix mit jetzt bis zehn hier im Pölter rumgeistern und sich bespaßen lassen.
„Was willst Du jetzt machen?“ frage ich sie. „Ich weiß nicht“, flüstert sie, „mir ist langweilig, ich bin schon tausend Stunden wach!“ Das glaub ich gerne, dass sie nicht erst seit drei Minuten an meinem Bett steht. „Na komm, wir machen was. Wir gehen raus.“ Damit ist sie einverstanden, und wir ziehen uns an, nehmen jeder eine Taschenlampe und machen eine Nachtwanderung. Nachdem ich sie ungefähr vier Kilometer durch den dunkeln Ort, am Friedhof vorbei, über den Fluss und wieder zurück gescheucht habe; wir eine Unmenge an Blättern, Kieseln, Federn und ich weiß nicht was aufgesammelt haben, weil sie im Dunkeln soviel geheimnisvoller aussehen, sind wir um kurz vor sieben wieder zu Hause.
Abends, als mein Bruder und seine Frau wieder da sind, die Mitbringsel ausgepackt sind und die Aufregung sich gelegt hat, höre ich, wie sie zu ihrer Mutter sagt:
„Mama, können wir nach Hause gehen? Ich bin voll müde, die Scholli ist so früh aufgestanden!“

Also manchmal,
ARGH! stuff
ARGH!ARGH!!
dorm stuff
everyday stuff
heartstrings
interpersonal stuff
london stuff
menfolk-stricken stuff
Musik: An!
musing stuff
poppycock stuff
pub stuff
stöckchen stuff
yeahbaby!yeah!
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