Donnerstag, 13. März 2008

Prokrastination mal wieder. DeLuxe diesmal.

Da! Jetzt habe ich ein Wort benutzt, das ich gar nicht mag. Manche Wörter mag ich einfach nicht. Prokrastination gehört dazu. Trotzdem fröhne ich ihr ab und an, der Prokrastination. Wie jetzt auch. Ich hab eigentlich ganz andere Dinge zu tun und bin genervt, was also liegt da näher, als eine Liste der Sachen aufzustellen, die mich kolossal nerven? Richtig. Nichts!
Hier also meine Top 5 im Auf-Die-Nerven-Gehen:

Platz 5: Einkaufen.

Das geht jedem auf die Nerven, den ich kenne. Und die, die dabei ganz gelassen bleiben, sind vermutlich genau diejenigen, die es schaffen, mit einem Einkaufswagen und einem gekonnten Griff ins unterste Regal einen kompletten Gang zu blockieren. Oder die, die sich immer genau da zwischen Dich und das Regal drängen, wo Du grade die letzte Pizza wegnehmen willst. Nicht dass ich sowas kaufen würde, Pfui, aber ihr wisst schon. Diese futterneidischen Menschen, die immer Angst haben, den letzten Happen von irgendwas nicht zu erwischen und sich deswegen mit den Worten: „SchuldigunDarfIchMa?“ zwischen Deinen ausgestreckten Arm und die Pizza drängen. Manchmal glaube ich aber auch, das ist so eine Art Rentner-Physical-Fitness-Test: Solange ich es schaffe, andere Menschen auf die Palme zu bringen, bin ich noch nicht tot.
Ja, stimmt. Da ist noch Leben drin.

Platz 4: Betrunkene

Leute, das ist nicht lustig. Echt nicht.
Nachts in einer innenstädtischen Häuserflucht grölen, schreien und singen, andere Leute hauen und völlig ungehemmter Beischlaf unter Gleichgesinnten im Hauseingang gegenüber.
CSD + Matrosenanzüge + Blick aus dem Fenster = Trauma. Danke schön.
Bei der Fußball-WM, da war das noch lustig, das war super. Inbrünstig habe ich jeden Schlachtruf mitgesungen, konnte nach drei Wochen die Nationen anhand der Gesänge unterscheiden, hab mitgelitten, mitgefiebert. Aber Teufel auch, das war die WM.
WM-10
Und nicht die tägliche Cocktailstunde vom Mexikaner auf der Zülpicher.
Genau. Das TacoLoco.
Da geh ich auch schon mal hin. Wenn ich dann nachts um 3 mit 5 anderen zusammen die 350 Meter nach Hause wanke, und ganz selten kommt das tatsächlich vor, dann halte ich verdammt noch eins die Klappe, weil ich immer noch weiß, dass auf diesem Planeten auch noch andere Menschen existieren, von denen ein paar in meiner Straße wohnen und grade schlafen.
Ich mache es demnächst wie der Nachbar. Ganz einfach. Nicht leise und nicht effektiv, aber lustig.

Platz 3: Kölner Autofahrer

DER Horror. Hier wird geschnitten gedrängelt, gehupt und genötigt, was das Zeug hält. Mit dem Corsa geht das. Da wird man nur ignoriert. Und landet vielleicht mal unfreiwillig auf der anderen Rheinseite, weil einen keiner die Spur wechseln lässt. Super! Aber als ich noch Alfa gefahren bin, da gab es kaum eine rote Ampel an der des Nachts nicht ein 3er BMW neben mir auftauchte und mit vielsagendem Drehzahlpushen ein Rennen eingefordert wurde. (Ich? Hahahaha. Ich fahre zwar einen Alfa, aber ich bin doch nicht bescheuert. Geh weg!) Womit ich jetzt keinem Alfa-Fahrer auf den Schlips treten möchte. Das war ein tolles Auto, und Alfafahrer sind nicht per se doof. Öhm. Ich schneid mir doch nicht ins eigene… ach lassen wir das.
Ansonsten: Drängeln, wenn man nur 70 fährt, wo 50 ist, Gasgeben bei Gelb (ok, mach ich auch, aber ich schwöre: Nur hier!) und beim geringsten Anzeichen von Regen sofort das Tempo auf gefühlte 3,5 km/h drosseln. Überall. Auch auf der Inneren Kanalstraße, der A 57 oder der A 4. Alle, die nicht wissen, wie man Auto fährt, Gas und Bremse benutzt und dass man auch abbiegen kann, ohne dabei einparken vorzutäuschen, nicht schon 3 km vor der Autobahnabfahrt auf der rechten Spur auf 60 km/h abbremst oder an Zebrastreifen anhält, wenn da jemand die Straße überqueren möchte, bleiben einfach mal zu Hause. Oder nehmen die KVB.

Platz 2: Ihr ahnt es sicher schon: Straßenbahnfahren.

Da sitzen jetzt alle von der Straße Verbannten und erzählen das ihrem Sitznachbarn, was sie sonst im Auto am Telefon erzählen würden. Was hab ich in der Bahn alles schon hören und sehen müssen. Allerdings geht nichts darüber, in einer Bahn zu sitzen, wenn grade Schule aus ist: Jugendlich pubertierende Checker mit schief sitzenden Kappen auf Streifenhörnchenfrisuren und mit Strass in den Ohren, die sich ihren Weg im typischen Ei-schwingt-frei-Gang durch den Waggon bahnen, um zu ihren angebeteten Klassenkameradinnen zu gelangen. Diese sitzen oder stehen immer am anderen Ende des Waggons, hören laut Musik, und singen noch lauter dazu, nur für den Fall, dass Dieter Bohlen vorbeikommt, um sie zu entdecken. Dabei schminken sich die Ladys und üben noch ein bisschen Schaulaufen, falls statt Herrn Bohlen Bruce Darnell die Straßenbahn benutzen sollte.
Drama, Drama, Drama!
Das ist OvulationshemmungbyAbschreckung. Wer braucht da schon die Pille?

Und jetzt, wie überraschend:

Platz 1: Das Auf-Die Pelle-Rücken

Ich bin ein friedlicher Mensch. Ehrlich. Manch einer, der mich im wirklichen Leben kennt, wird sich jetzt an die Stirn fassen und sich beschämt zur Seite drehen. Scholli friedlich. Jaja, klar. Nein im Ernst. Ich bin nett. Und schüchtern.
Aber wenn es eins gibt, was mich nervt, mich innerhalb einer Nanosekunde auf die Palme bringt, mich zu einer Furie werden lassen könnte, dann ist es das Auf-Die-Pelle-Rücken. Zum Beispiel in der Bahn. Wenn die voll ist, ok, da kann man nichts machen. Aber manchmal, da ist die Bahn leer und es steigt jemand ein und stellt sich etwa 5 Zentimeter von mir entfernt hin. Wo er doch einen Meter oder mehr Platz hätte. Was zum Teufel soll das? Haben wir etwa zusammen im Sandkasten gespielt? HimmelHerrgottnochmal! Da will ich sein wie Walter Sobchak und schreien: You are OVER! THE! LINE!
Aber nein, ich rücke zur Seite. Mache im Höchstfall ein angewidertes Gesicht. Fühle mich bedrängt und werde wütend. Und das alles innerhalb von Sekunden. Am liebsten würde ich einen Kreis aus siedendem Öl und loderndem Feuer um mich herumziehen. Wie in diesem Horrorfilm, den ich als Kind verbotenerweise geguckt habe. Da haben Leute einen Feuergraben gezogen, um mutierte Ameisen von den Tieren und dem Haus fernzu…ähja. Ok. Ich dachte nur, weil dieser Film mir derartige Alpträume verursacht hat, dass ich noch heute fies vor Ameisen bin und Feuergräben für eine adäquate Möglichkeit halte, mir etwas vom Leibe zu halten. Lässt sich nur leider nicht immer so einrichten. Mit dem Feuer in einer Bahn, meine ich.
Also, wenn ihr mir je in der Straßenbahn, beim Einkaufen oder in der Fußgängerzone, in einem Flugzeug oder sonst wo begegnen solltet: Nicht auf die Pelle rücken! Dann bin ich die netteste Person, die auf diesem Planeten herumläuft. Ganz bestimmt.

Und ihr so?

Also manchmal,
ARGH! stuff
ARGH!ARGH!!
dorm stuff
everyday stuff
heartstrings
interpersonal stuff
london stuff
menfolk-stricken stuff
Musik: An!
musing stuff
poppycock stuff
pub stuff
stöckchen stuff
yeahbaby!yeah!
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