dorm stuff

Mittwoch, 9. Juli 2008

Welch ein Tag!

Was ist das bloß für ein Tag heute:

Heute morgen, ihr erinnert euch sicher, dass ich nicht die begnadetste Frühaufsteherin bin, mich der Job aber zwingt, meine Nachtruhe zu unchristlicher Zeit um kurz nach 6 zu beenden, stehe ich noch halb schlafend unter der Dusche. Nach etwa 5 Litern eiskalten Wassers (Danke an die 60erJahre-Installation hier!) über den Kopf bekomme ich die Augen vollends auf und sehe...

EINE VERDAMMTE KAKERLAKE von der Größe Brandenburgs an der Wand gegenüber sitzen.

Da ich grade nicht in Mexico oder in einem indischen Motel in Fredericksburg bin (dort sah ich zuletzt eine Schabe diesen Ausmaßes), bin ich einigermaßen verwundert. Ich wusste ja nicht, dass ich in Joe's Apartment lebe. Entschuldigung, dass ich störe!
Na gut. Ich mich also in mein Handtuch gewickelt, über den Flur und in die nächste Dusche. Wir haben hier ja mehrere Duschen, und ich seh nicht ein, warum ich mit Mr. Riesenfühler in einem Raum meine Körperpflege abwickeln soll. (Und ich hab gedacht, das StaffHouse in Hounslow sei eklig gewesen. Ja, Leck mich am Arsch!!)

Dann, nachdem ich mich gebührend geekelt und ausgiebig gekratzt, aber dennoch ein Frühstück heruntergewürgt habe, bin ich im Büro und checke, nur so zum Spaß meinen Kontostand. Und...

HIMMELHERRGOTTNOCHEINS!!!! Ich hab schon wieder kein Gehalt gekriegt.


Da hört der Spaß endgültig auf, denn das Minus auf meinem Konto weist ähnliche Höhe auf, wie die verdammte Schabe an der Wand heute Morgen groß war. Nachdem ich den zuständigen Sachbearbeiter telefonisch natürlich nicht erreicht habe, beschließe ich, dass ich nach etwa einem Jahr ohne pünktliche und vollständige Gehaltszahlungen die Schnauze voll habe und bedrohe den Sachbearbeiter per Mail und Post mit einer Klage. Mir reichts, und nett bin ich auch nicht mehr.
Mit vorzüglicher Hochachtung, Ihre Scholli.

Dann, nach einem Tag voller Idioten, die ihrerseits mich in meiner telefonischen Sprechstunde mit einer Klage bedrohen, fahre ich nach Hause, um....

MIT DEM AUFZUG STECKEN ZU BLEIBEN!

Leute, ich muss mir was überlegen.
Entweder ich ziehe um, bevor ich nicht mehr schlafen kann, weil ich denke, dass Kakerlaken durch mein Zimmer huschen (Obwohl die bei der Größe schon nicht mehr huschen, sondern klappern), oder ich dressiere die und verdiene mein Geld mit den Vorführungen. Eventuell könnte ich auch ein paar im LBV aussetzen (was ich den armen Tierchen natürlich nie antun könnte, war nur so ein Gedanke).

Also, wenn jemand eine Wohnung in der Nähe der Uni Köln weiß, die zufällig grade frei ist, unter 190€ warm kostet, in der keine Kakerlaken, keine Motten, und keine unangenehmen Mitbewohner leben...

Dienstag, 27. Mai 2008

...

chickenpox - alarm at the dorm...

"Oh, schön, Du bist wieder da!!"
"Ja, schön Dich zu sehen! Aber sag mal, wieso hast Du diese Creme im Gesicht?"
"Ach, ich hab bloß die Windpocken..."

Kein Scherz. Muss ich so lange hier ausziehen? Kann man die zweimal kriegen? Und wie kriegt man die? Reichen eine gemeinsame Fahrt mit dem Aufzug und die gemeinschaftliche Benutzung von Küche und sanitären Anlagen??

ARGH!!!!

Dienstag, 1. April 2008

...

Ich hab mal wieder eine neue Mitbewohnerin. Eine asiawohnheimsuntaugliche Insektenphobikerin.
Gut, ich mag auch kein Ungeziefer in meiner Nähe. Deswegen tüte ich mein Essen nicht nur ein, sondern lagere es luftdicht abgeschlossen und versuche eigentlich nur im Notfall überhaupt was zu lagern. Mehlmotte, Dörrobstmotte und alles sonstige Getier wird gnadenlos gejagt und an der Vermehrung gehindert. Auch mit Pheromonfallen. Jaja, da gehen, nur nebenbei, ausschließlich die Männchen drauf, was mich aber jetzt zu keinerlei Bemerkung der feminin-chauvinistischen Art veranlassen wird.
Denkt's euch selber, ne.
Die Mottenjagd hat hier auf dieser Etage eine längere Tradition: Da wurde schon auf Tische geklettert, um Maden und Larven von den Wänden zu pflücken (das war vor meiner Zeit hier), da wurden Vorratsschränke durchsucht, Vorräte in großen Mengen entsorgt, Fallen aufgestellt und Motten getötet. Jede Menge Motten. Bleibt eins zu sagen: Ich hasse Motten. Wirklich. Aber sobald ich keine mehr sehe ist es auch gut. Dann hab ich nichts gegen die Tierchen. Solange sie mir nicht die Vorräte wegfressen, sich massenhaft vermehren und von der Decke über dem Herd Selbstmord in meinem sich darauf befindenden Essen begehen, ist alles in Ordnung. Macht doch was ihr wollt, ihr doofen Viecher, nur nicht in meiner Nähe oder in der Nähe meines Essens!
Das zumindest rede ich mir gerne ein, und es funktioniert auch ganz gut. Dass ich meine Vorräte akribisch kontrolliere, bevor ich sie benutze und Besteck und Geschirr immer vor und nach dem Essen spüle, das kommt mir schon beinahe normal vor. Ich habe mich also arrangiert, so wie das jeder macht, der diese possierlichen Tierchen schon mal vorgefunden hat.
Bis gestern. Gestern abend klopfte es an meiner Tür. Die neue Mitbewohnerin. In der Hand hielt sie einen Klebestreifen, auf dem kleine Insektenleichen klebten. In ihren Augen standen Tränen und sie sagte: "Weißt Du, was das für Tiere sind? Die hab ich an meiner Tapete gefunden."

VERDAMMT!

Ich kann gar nicht mehr aufhören, mich zu kratzen. Meine Tapete ist insektenfrei. Nur nebenbei bemerkt. Das hab ich durch die Lupe genau gesehen.

Donnerstag, 20. März 2008

...

Ich habe seit ein paar Wochen eine neue Über-Mieterin. Es ist grauen-haft!!
Ich gehe leide ja gelegentlich unter Schlaflosigkeit. Die kommt hauptsächlich von den zwei Kannen Kaffee am Tag, da mache ich mir nichts vor. Ich bin also wirklich, wirklich lange wach. Aber wenn ich ins Bett gehe, dann Will. Ich. Schlafen.
Aber das geht nicht. Denn über mir wohnt seit kurzem eine neue Mitbewohnerin, die anscheinend den magischen Schollis-Kopf-berührt-das-Kissen-Detektor eingebaut hat. TOLL! Wie macht die das bloß? Drucksensoren? Bauchgefühl? Vodoo? Naja.
Den ganzen Abend über ist Ruhe, kein Gepolter, kein Hin- und Herlaufen in Stöckelschuhen, nichts. Totenstille in der Wohnung über mir. Aber kaum liege ich im Bett geht es los: Über mir Lärm, den ich kaum einzuordnen vermag. Ohrstöpsel und auch MP3-Player sind wirkungslos. Da wird gepoltert und gehüpft, da werden Möbel gerückt und andere lustige Geräusche produziert, von denen ich noch nicht mal wissen will, wovon sie herrühren.
Gestern Nacht, da habe ich mir gedacht, ich geh doch jetzt gucken. Man kann sich ja nicht immer vom Schlafen abhalten lassen, sich darüber ärgern und nichts sagen. Ne. So regeln wir das hier: Man geht klopfen, sagt was einen stört, wenn man eine Sprache findet, die beide verstehen, bittet dann darum, doch etwas rücksichtsvoller zu sein und geht wieder nach Hause. Das hab ich gestern Nacht gemacht.
Ich geh also ein Stockwerk nach oben, klopfe bei ihr und denke, ICH SEHE NICHT RECHT, als sie die Türe öffnet.
Vor mir steht eine etwa zwei Köpfe kleinere Chinesin, die lila Glitzerleggings und ein hautenges Top, auch in lila, trägt. Und ein Stirnband. Und Frotteearmbänder. Und Stulpen. In Weiß. Und sie schwitzt.
Ich glaub das nicht, die macht nachts um drei ihr Workout!
Da ich unglaubliches Glück habe und ihr Deutsch sogar noch besser ist als ihr Englisch, kann ich ihr begreiflich machen, dass das was sie tut, unmittelbare Auswirkungen auf ihre Mitbewohnerin, also mich, hat, und bitte sie sehr sehr höflich und von mehreren Verbeugungen begleitet, ihre DVD- geleitete Aerobicstunde doch demnächst tagsüber zu absolvieren.
Sie nickt freundlich, bedankt sich für meinen Besuch und schließt die Zimmertür.
Puh, denke ich, das war ja einfach! Normalerweise stößt man auf mehr Gegenwehr.
Grade als ich mich umdrehe, höre ich aus ihrem Zimmer:
"Linkes Knie hoch, eins, zwei, drei, losloslos! Rechtes Knie....."
Ok, demnächst ist ein sehr dehnbarer Begriff. Ich weiß.

Montag, 11. Februar 2008

...

Heute Nacht, ich bin spät ins Bett gekommen und habe mir vor dem Schlafengehen noch das ein oder andere Gläschen Wein genehmigt, werde ich um etwa halb zwei wach. Erst weiß ich nicht warum, denke, ich hätte wieder einen meiner berühmten Ohrwürmer und wäre davon wach geworden, dass mir italienischer Schlager durch die Gehörgänge huscht. Nein, es ist kein nächtlicher Ohrwurm, es ist auch kein Traum, in dem ich nur träume, dass ich italienische Schlager höre. Es ist die neue Mitbewohnerin aus Rom. Ich stehe auf, um auf dem Flur nachzusehen, was los ist und sehe, dass ihre Zimmertür aufsteht, und sie aus vollem Halse singend in ihrem Zimmer herumhopst. „Bella mia“ sage ich, als ich an die Zimmertüre klopfe, „darf ich vielleicht Deine Tür zumachen? Es ist schon spät und ich muss morgen früh arbeiten. Scusi!“ (Damit ist mein italienisch erschöpft, aber das macht nichts) „Ach, Scholli“, sagt sie in ihrem entzückendem Akzent, „Waaß iißt? Ich bin ßßßoooo glucklich. Ich mache die Tür ßu. Entschuldige! Und Duu schläfst schön weiter, eh! Und morgen mache ich Risotto, daßß auß Maailaand!“ „Jaja, ist schon gut, ich geh wieder ins Bett. Sei Du nur weiter glücklich, ja!“
Manchmal bin ich ja voll genervt, aber manchmal, so wie heute Nacht, will ich hier nie wegziehen müssen.

Also manchmal,
ARGH! stuff
ARGH!ARGH!!
dorm stuff
everyday stuff
heartstrings
interpersonal stuff
london stuff
menfolk-stricken stuff
Musik: An!
musing stuff
poppycock stuff
pub stuff
stöckchen stuff
yeahbaby!yeah!
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