menfolk-stricken stuff

Freitag, 18. Juli 2008

Der Lindenstraßengucker und ich

Als Singlefrau in meinem Alter meint man ja ab und zu, man müsste diesen eigentlich doch sehr angenehmen Zustand beenden. Man geht zwar nicht so weit, sich von der allgemeinen Torschlusspanik um das 30. Lebensjahr herum anstecken zu lassen, also ich jetzt, ne, aber man gibt dann doch mal die Telefonnummer raus, ohne die Zahlen zu vertauschen. Könnt ja wer Nettes sein, oder?
Und nett ist jetzt hier als echtechtnett gemeint. Ich gehöre nicht zu denen, die meinen, Nett sei Scheiße, aber an einem dummen Spruch kann ich auch selten vorbei, das ist noch so ein Dilemma, aber ein anderes als das Haardilemma, aber gut. Nett also, denn eigentlich möchte ich ja einen echtechtnetten Menschen an meiner Seite, jemanden der so eine von tief innen kommende Freundlichkeit und Liebenswürdigkeit ausstrahlt. Steht auf meinem imaginären Wunschzettel an Eigenschaften und Fähigkeiten des zukünftigen Ehemanns und Kindsvaters ganz weit oben, diese Eigenschaft. Ganz weit unten steht die Fähigkeit, Würgegeräusche imitieren zu können, bis einem selber davon schlecht wird. Aber egal, darum geht’s ja grad nicht.

Seit meinem 15. Lebensjahr weiß ich eigentlich, dass man echtechtnette Menschen eher nicht morgens um 4 im Pesel trifft, denn morgens um 4 im Pesel ist, naja, das Urteilsvermögen leicht getrübt. (Soviel kann ich zu der These, Frauen könnten sich nichts schönsaufen, mal sagen: Stimmt nicht, echt nicht!)
Uneigentlich hab ich letztes Jahr dort morgens um 4 doch mal meine Telefonnummer rausgegeben, ohne die Zahlen zu verdrehen. Gut, ich war schwer angeschlagen und in genau dem Zustand, in dem man überhaupt alle toll findet, die mit einem reden. Ich war denn auch einigermaßen verwundert, als am nächsten Tag, als ich im Biergarten saß, das Handy klingelte. Kurz und gut: blablabla, verabredet, blabla.

Dann, die Verabredung. Oh mein Gott. Wir haben dieselbe Schule besucht, hatten dieselben Lehrer, lustiger Austausch von Anekdötchen, Abgleich von Informationen über gemeinsame Bekannte, blablabla.

Nächste Verabredung: Och, nee, lieber nachmittags, abends muss der Herr
Zu. Einem. Treffen. Seines. Schützenvereins.
WAH! Schützenverein! Die alljährliche Geißel des friedlichen Dorflebens! I-Gitt!
Na, ok. Ist ja ganz nett der Typ, biste ma nich so, wa Scholli.

Nächste Verabredung:
"Oh, aber nicht so lange heute, ich muss MORGEN FRÜH AUF DIE JAGD."
Würg! Ein Tieretöter! Ok, bevor hier einer aufschreit: Ich komm vom Land. Ich weiß, dass Hege und Pflege im Revier sein müssen. Jäger aber sind mir trotzdem suspekt und unsympathisch.
Ich: „Wie jetzt, Du hast einen Jagdschein?“ Er: „Hab ich das nicht erwähnt?“ Ich wieder: „Nein.“ Er: „Ach, das ist mir so selbstverständlich, das erwähn ich schon gar nicht mehr. Ich denk immer, die Leute müssten das sehen.“ Ich, ihn vor meinem inneren Auge: „Ja, stimmt eigentlich, ich hätt’ es sehen können.“

Nächste Verabredung (JA, es gab noch mehrereeine! Ich geb ja nicht auf, bevor ich raushab, was mit einem Menschen so los ist, ne. Man könnte aber auch denken, ich würde mich nur gerne selber quälen.) Achwas, ich kürze das Ganze ab:
Er war also im Schützenverein, Jäger, Modellflugzeugbauer (Revellmodelle zum Selberbemalen. Ohne Motor oder so. DAS wär ja noch irgendwie beeindruckend gewesen, aber Modelle zusammenzubauen, die selbst einem 12jährigen nur noch ein müdes Gähnen entlocken, neee), ausgestopftesTiermitSilberblickimWohnzimmerdeponierer, karierteHemdenträger (DA hätte schon alles klar sein müssen! Kariertes Hemd und Samenstau: Ich studier Maschinenbau!), Maschinenbauingenieur, geiziger Rosenkohlhasser UND Lindenstraßengucker.

„Komm, ich lad Dich zum Essen ein! Aber zur Lindenstraße will ich wieder zu Hause sein. Ich such mal schnell noch mein Gutscheinheftchen für McDonalds und dann können wir los.“

Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaahhhhh!!!

Herr Winkel, ich hatte es so schön verdrängt…

Montag, 12. Mai 2008

Unter Frauen

Die ganze Wahrheit, oder 'ich habe eine Melone getötet' oder so ähnlich.

toktoktok ‎(16:03):
dilemma, nech
scholli ‎(16:03):
hehehheeee
is das dein dilemma?
toktoktok‎(16:03):
es klingt sehr nach dilemma
scholli ‎(16:04):
meins hat anscheinend mit haaren zutun
toktoktok ‎(16:04):
mein dilemma is eigentlich mehr die ausstrahlung
scholli ‎(16:04):
wenn es nicht sogar mit männern an sich zu tun hat
toktoktok ‎(16:04):
arschloch-abo, du weißt
scholli ‎(16:04):
hahahhaaa
jaha, kenn ich
hab ich auch
kann man das eigentlich abbestellen?
toktoktok ‎(16:04):
und wenn man dazu noch ein idioten-abo hat, kann man eigentlich einpacken...
oh, wenn du die stelle findest, wo mans kündigen kann, sach bescheid. aber unbedingt!
scholli‎(16:05):
aber die 14 tage rückgaberecht beim türverkauf sind schon zu lange um
diese drückerkolonnen aber auch
toktoktok ‎(16:05):
ich fürchte es auch
eben
[...]
toktoktok (16:06):
ich töte in der zwischenzeit mal die melone
scholli ‎(16:06):
mach mal
toktoktok ‎(16:06):
dito
scholli ‎(16:06):
viel spaß
toktoktok ‎(16:07):
;-)
scholli ‎(16:07):
lass dich an der melone aus
hehehe

Freitag, 30. November 2007

Geiz ist nicht geil!

Was soll man davon halten? Da kriegt man von einem jungen Mann, mit dem man sich eine Zeit lang verabredet hat, mit anklagenden Worten eine erhöhte Telefonrechnung präsentiert. Nicht zu fassen! Der Herr Ingenieur beschwert sich bei mir, weil seine Telefonrechnung um knappe 40 Euro gestiegen ist, und das nur, weil er mich angerufen hat. Meine Güte. Ich bin schuldig wie die Sünde, nicht wahr?
Männer, die ihr hier vielleicht lest: Sowas. Geht. Gar. Nicht. Und Geiz ist und macht nicht geil. Bestimmt nicht.

Mittwoch, 10. Oktober 2007

Chili de Luxe

Abends, halb acht: Ich betrete die Wohnung. Der Freund sitzt, noch in Arbeitskleidung (Feierabend um 15.00 h), auf dem Sofa, schaut mich an und sagt: "Gut, dass Du endlich da bist, ich hab so Hunger. Wann gibt's denn endlich Essen?" Ich schau ihn an und sage: "Gleich, ich muss mich nur schnell umziehen und dann koche ich uns was Leckeres." Und wie ich koche! Ich habe 11 Stunden am Stück gearbeitet, den fünfzehnten Tag in Folge, und der Herr Schichtdienst-von-7-bis-3 sitzt hier und will sich bedienen lassen. Und das nicht zum ersten Mal. Kannste haben, dein Essen, wart's mal ab, Freundchen dachte ich so bei mir. Schnell ab in die Küche, das Scholli Spezial für den Herrn zubereitet. Scholli Spezial ist eigentlich keine Mahlzeit, sondern eine Erziehungsmaßnahme. Eine recht drastische. Geboren aus der Wut der Verzweiflung.
Man nehme dafür:
Hackfleisch, Zwiebeln, Chili, Pfeffer, Löwensenf extra scharf, Tabasco, Jalapenos, Piment, Öl, und ein bisschen Brot. Aus einem Teil der Zutaten ein handelsübliches Chili zubereiten, eine gute Portion abnehmen und den Rest nachwürzen. Löwensenf, nicht zuviel, dreifache Menge Chili, mit Kernen, Tabasco, gerne großzügig, und Jalapenos nach Wutpegel dazugeben. Also auch großzügig.
Brot schneiden, Milchprodukte aus dem Kühlschrank entfernen. Tisch decken, Blümchen nicht vergessen. Den Holden zum Essen herbeirufen. Chili auf die Teller geben (Achtung! Portionen nicht verwechseln!) und servieren. Andächtig zusehen, wie der Holde isst, zwischendurch ein: "Ich weiß gar nicht, was du hast, ich finde es nicht besonders scharf..." anbringen, zurücklehnen und genießen. Fertig ist das Scholli Spezial.

Und? Was ist die Moral von der Geschicht?

1. Ich wusste es schon immer zu schätzen, wenn ein Mann seinen Tränen freien Lauf lassen kann.

2. Manchmal muss man seinen Gefühlen nachgeben, wenn Chili der beste Verbündete dabei ist, geht wenigstens kein Geschirr zu Bruch.

3. Männer, die die schlechtesten Eigenschaften in einem zum Vorschein bringen, sollte man verlassen.

On this note.

Also manchmal,
ARGH! stuff
ARGH!ARGH!!
dorm stuff
everyday stuff
heartstrings
interpersonal stuff
london stuff
menfolk-stricken stuff
Musik: An!
musing stuff
poppycock stuff
pub stuff
stöckchen stuff
yeahbaby!yeah!
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