Mittwoch, 26. September 2007

Fernseh-Ekel

Grade schaue ich, aus purer Langeweile, seit langem mal wieder Fernsehen. Ein Zeitvertreib, dem ich mich eher selten hingebe, hat doch die Fernsehlandschaft nichts bis gar nichts Interessantes zu bieten. Weder will ich wissen, wieso rechtsdrehende Milchsäurebakteren rechtsdrehende Milchsäurebakterien heißen, wie Mineralwasser in Flaschen kommt, warum Tetrapacks toll sind, wieviele Stundenkilometer man fahren muss, damit die Fliege auf der Windschutzscheibe sich nicht mehr halten kann oder welches Unterhoserl man auf der Wies'n am besten trägt, noch mag ich mit ähnlich unnützem Wissen vollgestopft werden. Halt, Stopp!!! Vielleicht klappt's ja mal mit "Wer wird Millionär?" Ach ja, aber da ich eher zu denen gehöre, die Wissen nicht ausschließlich per Knopfdruck auf die Fernbedienung (großartige Erfindung übrigens! Besonders der Knopf oben links in der Ecke: Drücken, und Ruhe ist!) erwerben, wird's schon hinhauen, auch ohne Galileo & Co. Heute jedoch war ich mutig und habe den Fernseher angeschaltet, ohne vorher schon genau zu wissen, was ich anschauen will. Gelandet bin ich bei Spiegel-TV. Eine Reportage über canadische SWAT-Teams. Aha. Spiegel-TV macht also einen Bericht über die Arbeit von Spezialeinsatzkräften im canadischen Toronto. Ich geb's ehrlich zu: Nach der Hälfte des Beitrags habe ich den Ton heruntergedreht, denn die Hintergrundbeschallung im "Join-the-Army-Sound" war mir doch etwas lästig. Ebenfalls stutzig machte mich an dieser natürlich hautnah gedrehten, super-authentischen Sendung dass Spiegel-TV offenbar vom befilmten Swat-Team die Erlaubnis bekam, mit einem Geiselnehmer/Verbrecher/Terroristen zu sprechen, während dieser sich noch in den Verhandlungen mit der Polizei befand. Aha. Sehr authentisch. Ein embedded correspondent sozusagen. Mit eingebautem Soundtrack und eingebauter Simultanübersetzung der dramatischen Ereignisse. Außerdem weiß ich jetzt über die Ausstattung dieses äußerst professionellen Teams Bescheid, denn die benutzten Waffentypen, deren Funktionsweisen und Vorteile werden ebenfalls vorgestellt. Kommt mir vor wie eine Verkaufsvorstellung des Herstellers dieses unglaublich tollen 50.000 Volt-Elektroschockers. Oder doch Join-the-Army/SWAT oder sonstwas? Komm her und arbeite für uns. So kannst Du Gutes tun (Verbrecher fangen) und mit dem ganzen Zeug hier legal rumballern.
Ernsthaft: Das letzte Mal als ich mir so einen Scheiß angesehen habe, befand ich mich im damals noch von George W. Bush regierten Texas und habe mir spaßeshalber ein Rekrutierungvideo der US-Army angeschaut. Da konnte ich leider nicht abschalten, aber hier werde ich jetzt den eben schon erwähnten vielgeliebten Knopf am oberen linken Ende meiner Fernbedienung benutzen.
Danke VOX! Ich weiß wieder, warum ich kaum Fernsehen schaue.

Also manchmal,
ARGH! stuff
ARGH!ARGH!!
dorm stuff
everyday stuff
heartstrings
interpersonal stuff
london stuff
menfolk-stricken stuff
Musik: An!
musing stuff
poppycock stuff
pub stuff
stöckchen stuff
yeahbaby!yeah!
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