everyday stuff

Mittwoch, 30. Januar 2008

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Was ich manchmal bei der Arbeit alles sagen möchte:

Schau: Hier, mein Kind, musst du links abbiegen. Da hinten, siehst du diese Türe da? Das ist das Büro, in dem du deine Scheine abholen kannst. Die Frau, bei der du dein Anliegen vortragen kannst, sitzt hinter einem Schreibtisch, heute trägt sie eine signalrote Bluse, damit du sie auch findest. Sie heißt Frau Müller, und ihre Haare sind blond. Ich wünsche dir noch einen schönen Tag und für 7 Euro 70 in der Stunde bin ich jederzeit gerne wieder für dich da:
Wenn du dein Seminar nicht findest, deinen Stundenplan vergessen hast, grade kein Pflaster zur Hand hast, mal einen Kuli brauchst, wissen möchtest, wo die nächste Samenbank oder das nächste Klo zu finden ist, vergessen hast, wann oder wo deine Klausur geschrieben wird oder nicht mehr weißt, bei welchem Dozenten du letztes Semester eine Klausur geschrieben hast und nun den Schein abholen willst. Gerne helfe ich dir, deine innere Mitte zu finden oder auch nur den Weg zur Cafeteria. Ich erkläre dir natürlich alles über die Geschichte deiner Uni, deren Wappen, wo du beglaubigte Kopien machen lassen kannst und warum zum Teufel die Vorlesung, für die du dich aus Ehrenfeld extra hierher bemüht hast, ausgerechnet heute ausfällt. Gerne stehe ich dir bei der Zusammenstellung deiner Vorlesungen und Seminare zur Seite und erkläre dir, wie man sich in deinem Online-Uni-Account, den du seit etwa 5 Semestern hast, dafür anmeldet. Natürlich weiß ich auch, ob der geile Strafrechtsdozent verheiratet ist. Besonders gerne nehme ich Beschwerden darüber entgegen, dass das Rechenzentrum wieder nicht besetzt ist, der Hausmeister unfreundlich war, ein Wort auf der Infotafel falsch geschrieben ist, der Hörsaal zu voll war, du dir an einer Kante in Hörsaal XY die Hose zerrissen hast und jetzt bitte schön diese teure Designerhose ersetzt haben möchtest. Ich erkläre dir natürlich auch gerne, wo das Gebäude ist, in dem du seit etwa 10 Semestern studierst, wo deine Krankenkassenberaterin ihr Büro hat und an wen deine Cousine May Ling aus China sich wenden muss, wenn sie hier Kulturwissenschaften studieren möchte. Ich erkläre Dir auch gerne, dass es hier an dieser Uni keinen Fachbereich Architektur, Sport, Kosmetik oder Nageldesign gibt und wo du erfahren kannst, wie und wo man sich für diese Studienfächer bewerben kann. Noch lieber aber diskutiere ich mit dir darüber, warum der blöde Penner von Rektor die Studiengebühren eingeführt hat oder warum es nicht einsehbar ist, dass du das NRW-Ticket mitbezahlen sollst, von den anderen egoistischen Scheißstudenten aber keiner deine Tankfüllungen mitfinanziert. Gerne nehme ich Dinge an, die ein Kommilitone ganz dringend benötigt und in etwa 20 Minuten hier abholen wird und werfe sie ein halbes Jahr später weg. Oder lasse dich von meinem Telefonapparat ein internes Gespräch mit deiner Freundin im Institut XY führen, damit du die Verabredung zum Essen um 5 Minuten verschieben kannst. Genauso gerne erkläre ich Seniorenstudenten, wie sie die Internetseite der Universität bedienen können oder wo der nächste Aufzug ist, nur das Lächeln habe ich vorsichtshalber dabei eingestellt. Mit Vorliebe erkläre ich dir, warum deine Schwester Aishe, die in der Türkei Medizin studiert hat, hier noch mal studieren muss, um einen Doktortitel erwerben zu können. Ich lasse mich gerne beschimpfen und solidarisiere mich mit jedem, der das Rektorat besetzen will, weil unser Rektor angeblich einen kleinen Pimmel hat. Auch Sprechchöre und Trommelgruppen neben meinem Arbeitsplatz heiße ich freundlich willkommen, selbst wenn mir nach 4 Stunden Dienst die Ohren bluten. Eine besondere Freude ist es mir stets aufs Neue, Sanitäter in einen Hörsaal zu begleiten, weil du seit zwei Wochen vergessen hast, Nahrung aufzunehmen und nun zappelnd zwischen zwei Sitzreihen liegst und medizinische Hilfe benötigst. Hast Du auf dem Weg zur Klausur einen Unfall und lässt mir durch den Rettungsassistenten, der deine Zähne von der Straße gesammelt hat, ausrichten, ich möge dich bitte von deiner Klausur abmelden, bitte sehr, das mache ich gerne. Wenn es einen ohrenbetäubenden Feueralarm im Gebäude gibt halte ich dich selbstverständlich davon ab, in den Hörsaal zu gehen, in dem der Alarm ausgelöst wurde, weil du selbst dich durch solche Kleinigkeiten nicht davon abhalten lässt, dich weiterzubilden. Auch habe ich Freude daran, für dich herauszufinden, wann dein Zug nach Aachen fährt, ob er auch am Südbahnhof hält und wie man mit dem Bus nach Wiehl gelangt. Ich spreche gerne mit dir, über fast alles.

Aber wirklich am aller-allerliebsten spreche ich mit meinem Chef darüber, dass ich meinen Job so sehr mag. Und wirklich, das ist kein Scherz; Ich liebe meinen Job. Er ist interessant und abwechslungsreich, auf die Dauer meines Studiums begrenzt und das Beste ist:
Ich habe nur Kollegen, die, bevor sie hier anfingen, noch nie hier waren, um etwas zu fragen.

Sonntag, 27. Januar 2008

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Wegen des Erlebnisberichts, der Gesamtsituation und auch weil es mal gesagt werden muss:




Wenn ich

mich auch gestern abend ein bisschen gelangweilt habe, als ich neben dem Lesen der linguistischen Texte über die Verknüpfung von politischen und sprachplanerischen Theorien die Spielfilmversion der Dukes of Hazzard im Fernsehen hab laufen lassen, so hat mir der Soundtrack doch einen Song wieder ins Gedächtnis gebracht:






Verdammte Hacke, ich glaub, ich will doch noch mal 20 sein! Der Song und ich, wir sind ungefähr gleich alt, und es ließ sich verdammt gut zusammen feiern, als wir so um die 20 waren. Hach, ich werd ganz nostalgisch. Kennt ihr den auch noch?

Samstag, 26. Januar 2008

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Nur so mal:






BBC Radio 1's Live Lounge

Dienstag, 22. Januar 2008

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Gott sei Dank sind heute bei meinem MP3-Player die Batterien leergewesen, denn sonst hätte ich in der Bahn die Diskussion darüber verpasst, ob es wohl möglich ist, mit einem mittelgroßen Raumschiff einen kleinen Planeten abzuschleppen.
Ich frage mich grade selber, ob das geht.
Raumschiffkapitäne anwesend? Ginge sowas? Vorausgesetzt, wir hätten mittelgroße Raumschiffe, die in der Nähe kleiner Planeten rumlungern.
Ich fühl mich grade so....Captain-Future-mäßig




Mittwoch, 16. Januar 2008

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"Guten Abend, mein Name ist Frau Scholli vom Marktforschungsinstitut "ich-will-alles-wissen-auch-wenn-es-mich-und-auch-sonst-niemanden-etwas-angeht" (Ich rufe Sie nur ungerne an, ich tu es aber trotzdem, denn ich brauche das Geld. Bitte beantworten Sie mir doch einige meiner dämlich formulierten Fragen, denn ich bekomme etwa 2 Euro pro Interview. Sie helfen mir damit, mein Studium zu finanzieren und Dinge zu erfahren, die mich nichts angehen, die ich aber trotzdem fragen muss, die ich aufschreiben darf, damit man Sie noch gezielter mit Werbung belästigen kann.) Wir machen eine Umfrage zum Thema XY (Wie wehre ich mich gegen Marktforschungsinstitute, die mich abends anrufen und mir mit dummen Fragen massiv auf den Sack gehen) undsoweiterundsofort...

Nach einer kurzen und unrühmlichen Karriere bei einem bekannten Telefonmarktforschungsinstitut habe ich immer mal nach Abhilfe gesucht. Gut, ich weiß mittlerweile, dass die Interviewer (so darf man sich ja nennen, wenn man einen Lesetest bestanden und ein paar Probeanrufe getätigt hat. Toll, oder?) "Und? Was machst du so?" "Oh, ich hab voll den interessanten und kommunikativen Job: Ich bin Interviewer. Ich kann zwar nicht mehr frei sprechen und muss mir meine Texte schreiben lassen, bevor ich sie abgehackt vorlese, aber es ist total spannend!" meistens vom Leben gebeutelte Typen sind, die versuchen, ihre Kasse mit Telefonieren etwas aufzubessern, so wie ich damals auch. Ich habe, als ich das für kurze drei Monate gemacht habe, immer gedacht, dass jemand, der ernsthaft Spaß an sowas hat, doch heftig einen an der Mütze haben muss. Aber letztens habe ich einen alten Kollegen von dort getroffen, der es wirklich aufrichtig bedauert hat, dass "unser" Studio vor ein paar Monaten geschlossen wurde. Tz.
Aber ich schweife ab. Eigentlich wollte ich darauf hinaus, dass ich immer schon mal eine Strategie für solche Anrufe haben wollte, eine die darüber hinausgeht, dass ich direkt zu Anfang des Anrufes versichere: Ich kaufe nichts, ich habe nichts zu erzählen und ich will weder Ihre, noch meine Zeit verschwenden! Ich gebe keine Auskunft, egal was Sie wissen wollen. (Legen Sie schnell auf, bevor es Ihnen leid tut. Ich hab das auch mal gemacht, ich weiß, wie das funktioniert. Also lassen Sie mich lieber in Ruhe) O.k., ich gebe zu, ab und an werde ich schwach und mache doch ein Interview zu harmlosen Themen mit, weil ich mich erinnern kann, wie sehr die meisten Interviewer das Geld brauchen. Aber jetzt habe ich sie endlich gefunden, DIE Strategie für nervige Telefoninterviewer, die nicht kapieren, dass man auch beim zehnten Mal Nachfragen immer noch nicht bereit ist, über intimste Details Auskunft zu geben:

Gegenskript

Das ist es doch, oder? Ich glaube, ich drucke das aus und lege es neben das Telefon. Nur so zum Spaß.

Dienstag, 15. Januar 2008

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Irgendwie ist mir grade danach:




Montag, 14. Januar 2008

Wenn selbst

die Super-Nanny nicht mehr weiterhelfen kann:

lollipop1

Donnerstag, 10. Januar 2008

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Winkels MC begeht heute einen Jahrestag. Das Erscheinen des spektakulären, unerreichten und heißgeliebten Thriller-Albums von Michael Jackson jährt sich zum 25. Mal. Dazu stellt MC Winkel direkt noch einen, wie ich finde, gut gelungenen Remix vor. Da schließe ich mich doch an. Mit einem... hmpf, was sagt man jetzt dazu? Schaut selber, aber ihr solltet wissen: Ich finds lustig, aber mehr als ein halbes Mal halte ich es nicht aus. Wer schafft es, das länger auszuhalten? So, und jetzt: Lautstärke bis zum Anschlag und Ohren aufgesperrt für Indiens Antwort auf Michael Jackson, Scholli proudly presents: Bollywood goes Jackson, Jackson goes Bollywood, oder irgendwie so:

Freitag, 4. Januar 2008

Thank God, it's 2008?

Gestern habe ich mich hier darüber ausgelassen, wie Scheiße 2007 war, und das stimmt. Heute stellt sich 2007 auch nicht besser dar. Aber halt! Nicht doch! Es war nicht alles schlecht:
Da wäre der viele Spaß, den ich gehabt habe, oft hab ich gelacht, manches Mal vor Lachen geheult; und wenn man es genau nimmt, habe ich sogar öfter Tränen wegen übermäßiger und doofer Lacherei vergossen, als wegen irgendetwas anderem. Nette Menschen habe ich kennen und schätzen gelernt, einige darunter hier an dieser Stelle, und eine ganz besondere Person an anderer Stelle im Web 2.0, die mir besonders ans Herz gewachsen ist. Und zu was? ZU RECHT! (Weisse Bescheid, ne!) Und einen sehr beeindruckenden Menschen durfte ich treffen. Das war als ich, von Gallenkoliken geplagt, ins Krankenhaus ging, um das lästige Organ loszuwerden und dafür beim Aufwachen die entfernten Gallensteine in einem kleinen Plastikbehälter auf meinem Nachttisch vorzufinden. Die Dame, die mit mir ein Zimmer teilte, hat mich nachhaltig beeindruckt: In der Rekonvaleszenz nach einer Chemotherapie bewies sie ungebrochenen Lebensmut, jammerte und klagte nicht. Während ich mir meine postoperativ produzierte Gallenflüssigkeit im 15-Minuten-Takt aus dem Leibe kotzte, saß sie da, ohne Haare, von der Chemotherapie gezeichnet und sagte immer wieder: „Ach Sie armes Ding, Sie! Ich hol Ihnen mal neue Tücher.“ obwohl sie weitaus schlimmeres erlebt haben musste. Ich kam mir gar nicht so bemitleidenswert vor, denn die Ärzte hatten mich auf genau diese Reaktion meines frisch um ein Organ beraubten Körpers vorbereitet. Die Kotzerei war, wie vorhergesagt, nach ein paar Stunden vorbei, aber mit der Dame habe ich heute noch Kontakt, und ich bin so unendlich erleichtert, dass sie es mit ihrem Mut und ihrer Unbeugsamkeit geschafft hat, ihre Krankheit für's erste zu überstehen. Von der Frau kann sich so mancher, ich eingeschlossen, noch ein Scheibchen abschneiden! Diese Bekanntschaft ist eindeutig eine positive Sache aus 2007.
Es gab auch die deutsche Kinder-und Jugendmeisterschaft im Kendo, die ich trotz verletzungsbedingter Trainingspause als Helferin mitmachen durfte und bei der ich unglaublich gute junge Kendoka gesehen hab, die sich ihre Titel im Schweiße ihres Angesichts verdient haben. Gut, etwa 80 aufgerüstete Kendoka auf einen Haufen, das riecht ordentlich nach Fuß, aber toll war's trotzdem.
Mein Herz hab ich verschenkt, Pech nur, dass der Beschenkte damit nach Stirling abgehauen ist. Tja, es ist o.k., so wie es ist. Wird schon.
2007 war wohl doch nicht so uneingeschränkt schlecht, es war nur anstrengend, anstrengend, anstrengend. Aber what the fuck, ist das nicht mit allem so? Also was soll's! Deswegen gibt's heute für 2007 den positiveren Abgesang mit dem hier:


Also manchmal,
ARGH! stuff
ARGH!ARGH!!
dorm stuff
everyday stuff
heartstrings
interpersonal stuff
london stuff
menfolk-stricken stuff
Musik: An!
musing stuff
poppycock stuff
pub stuff
stöckchen stuff
yeahbaby!yeah!
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